Marillenknoedel Rezept Titel

Marillenknödel Rezept – süße, traditionelle Alpenküche

Wenn die Marillenzeit kommt, dann weiß man: der Sommer ist da.
Für mich sind Marillenknödel untrennbar mit wunderbaren Ferienerinnerungen verbunden. Lange Nachmittage draußen in der Natur und später dann Marillenknödel als absoluten Hochgenuss auf dem Teller. Außen ein weicher Teig, innen eine saftige Marille und obendrauf goldbraune Butterbrösel – mehr braucht es manchmal nicht zum Glücklichsein.

In der Wachau, wo die Aprikosenbäume dicht an dicht stehen, duftet es schon von weitem nach reifen Früchten und man sieht sie goldgelb in den Ästen blitzen. Genau diese Marillen landen dann bei vielen Familien direkt auf dem Teller. Hier eben gerne auch mal in süßen Knödeln – süß, saftig und einfach unvergleichlich.

Marillenknödel sind für mich bis heute pure Tradition und Genuss – und vielleicht genau deshalb auch weit über die Alpen hinaus so beliebt.

Die Marillenknödel Rezepte sind so vielfältig wie die Regionen, in denen sie serviert werden: mal mit Topfenteig, mal mit Kartoffelteig, mal mit feinem Grieß. Aber eines haben sie alle gemeinsam – die Marille im Inneren! Beim Aufschneiden verströmt er sein fruchtiges Aroma und wenn wir mal ehrlich sind, am Ende ist es doch sowieso so, dass man die Knödel so macht, wie man sie von der Oma und zu Hause kennt.

Gerade in Österreich, vor allem in der Wachau, sind Marillenknödel ein echter Klassiker. Aber auch bei uns in Bayern oder drüben in Südtirol kennt und liebt man sie.

Marillenknödel sind hier mehr als nur ein Dessert. Sie sind ein Stück österreichische Esskultur und absolut gelebte Alpenküche.

Also durfte doch ein Marillenknödel Rezept nicht fehlen!

Inhaltsverzeichnis

Wann haben Marillen Saison und worauf sollte man achten?

Marillenknödel sind ein echtes Sommergericht – und das hat seinen Grund. Denn nur wenn die Früchte reif, süß und aromatisch sind, entfalten sie im Knödel ihr volles Aroma. In Österreich beginnt die Marillensaison je nach Witterung meist Anfang Juli und dauert nur wenige Wochen. Genau in dieser Zeit sind die Früchte besonders saftig und bekommen ihren unvergleichlichen Geschmack.

Besonders bekannt sind die Wachauer Marillen, die als kleine Königinnen unter den Aprikosen gelten. Ihr Aroma ist intensiv, die Balance zwischen Süße und Säure perfekt – kein Wunder, dass sie sogar eine geschützte Herkunftsbezeichnung tragen. Wer das Glück hat, einmal direkt in der Wachau Marillenknödel zu essen, weiß, warum diese Früchte so unfassbar beliebt sind und was man alles aus Ihnen machen kann – Marillen Marmelade zum Beispiel, aber in der Tat gibt es ganz viele Leckereien aus Marillen.

Beim Kauf von Marillen solltet Ihr generell darauf achten, dass sie weder zu hart noch zu weich sind. Zu feste Früchte schmecken im Knödel oft fade, während überreife Marillen beim Kochen zerfallen können. Am besten greift Ihr zu Früchten, die eine gleichmäßige orange Färbung haben, angenehm duften und bei leichtem Druck nachgeben.

Ein kleiner Tipp aus der Küche: Wer keine frischen Marillen bekommt, kann auch auf eingefrorene zurückgreifen. Sie eignen sich erstaunlich gut, solange man sie vorher leicht antauen lässt. So gelingt der Knödel zum Glück auch außerhalb der kurzen Marillensaison ganz gut.

Welcher Teig ist für den Marillenknödel der richtige?

Kaum ein anderes Rezept sorgt in österreichischen Familien für so viele Diskussionen wie der Teig für Marillenknödel. Denn jede Region und auch fast jede Oma hat da ihre ganz eigene Meinung – und recht hat am Ende irgendwie jede. Denn ob Topfenteig, Kartoffelteig oder Grieß: jeder Knödel schmeckt anders und hat seinen eigenen Charakter.
Es kommt ein wenig darauf an, was Ihr mögt und was Euch am besten schmeckt.

Der Klassiker ist der Topfenteig, der leicht, frisch und angenehm cremig ist. Er lässt die Marille im Inneren besonders schön zur Geltung kommen und hat für mich genau die richtige Balance zwischen Fruchtigkeit und Süße.
Kartoffelteig hingegen macht die Knödel etwas herzhafter, aber auch sättigender – eine Variante, die vor allem in ländlichen Gegenden beliebt ist.

Dann gibt es noch die Grießvariante: Sie ist feiner in der Konsistenz, leicht nussig im Geschmack und ergibt Knödel, die etwas fester sind. Gerade wer es nicht ganz so üppig mag, findet darin eine gute Alternative. Spannend ist auch, dass viele Familienrezepte Mischungen kennen – ein bisschen Topfen, etwas Grieß, manchmal sogar eine Spur Mehl dazu. Ihr sehrt, am Ende des Tages hat keiner Recht oder anders gesagt es liegt keiner wirklich falsch – auf den eigenen Geschmack kommt es halt an.

Welcher Teig der richtige ist, lässt sich also nicht eindeutig beantworten. Wie oben schon erwähnt, vielleicht probiert Ihr einfach mal verschiedene Varianten aus und findet für Euch heraus, welcher der perfekte Marillenknödel und ein Stück Kindheitserinnerung für Euch ist. Denn am Ende zählt nicht die „richtige“ Methode, sondern das Gefühl, das man mit jedem Bissen verbindet.

Das Rezept ist für ca. 10 -12 Knödel.

Marillenknoedel Zutaten

Zutaten für klassische Marillenknödel

Zeitangaben

Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Teigruhe: 2 Stunden
Kochzeit: 20 Minuten

Einkaufsliste für das Marillenknödel Rezept

Für den Teig

  • 60g weiche Butter
  • 1 Ei + 1 Eigelb
  • 350g Topfen oder Quark (min. 20% Fett)
  • ¼ TL Salz
  • 150g Mehl (Typ 405)
  • 75g Wiener Griessler
  • 1 TL Vanillezucker

Für die Füllung

  • 12 reife Marillen
  • 12 Stück Würfelzucker

Für die Brösel

  • 80g Butter
  • 100g Semmelbrösel
  • 2 EL Zucker

Außerdem

    • Salz
    • Puderzucker

So gelingen Marillenknödel Schritt-für-Schritt

Zuerst die Butter in einer Schüssel mit einem Handrührgerät schaumig rühren.

Dann in einem kleinen Gefäß das Ei und das Eigelb mit einer Gabel vermischen und dann nach und nach in die schaumig geschlagene Butter unterrühren. Es sollten die Eier und Butter gut miteinander vermischen.

Jetzt gebt Ihr das Mehl, den Wiener Griessler, den Topfen oder gut abgetropften Quark sowie das Salz hinzu und vermischt alles zu einem glatten Teig.
Jetzt die Schüssel mit einer Folie abdecken und für 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Als nächstes die Marillen entkernen. Hierzu verwendet Ihr am einfachsten einen Holzkochlöffel, den Ihr am einen Ender der Marille (an der Seite mit der sie am Baum hing) langsam durschiebt und den Kern dabei an der anderen Seite durchschiebt.
Sollte das nicht funktionieren, die Marille ausnahmsweise vorsichtig an der „Naht“ anschneiden und den Kern herausnehmen. Aber Vorsicht, nicht die Marille komplett durchschneiden.

Jetzt in die Öffnung der Marille jeweils einen Würfelzucker hineinstecken und die mit Zucker gefüllten Marillen zur Seite stellen.

Einen großen, weiten Topf mit reichlich Wasser aufsetzten und zum Kochen bringen, dann das Wasser salzen und die Hitze reduzieren. Die Knödel sollen nachher nur leicht ziehen/köcheln.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche in eine lange Rolle formen, so könnt Ihr gleich einfacher portionieren.

Nun den Teig in, je nach Größe der Marillen und der gewünschten Dicke des Teiges, 10-12 Portionen aufteilen. Nicht wundern, der Teig ist ziemlich klebrig, das soll auch so sein, bitte kein weiteres Mehl einkneten.

Die Hände leicht anfeuchten und je eine Teigportion in eine Handfläche geben, diese etwas flach drücken und eine Marille hineinsetzen. Die Marille mit dem Teig komplett umschließen und zu einem Knödel formen. Die Marille soll wirklich komplett vom Teig umschlossen sein und es sollen keine Öffnungen zu sehen sein.

Dies für alle Marillen wiederholen.

Jetzt die Knödel, je nach Größe des Topfs, vorsichtig einlegen. Die Knödel sollen sich nicht berühren, ausserdem geht der Teig noch ein wenig auf. Lieber die Knödel portionsweise köcheln lassen.
Zuerst haften die Knödel am Boden des Topfes, diese dann leicht mit dem Kochlöffel anstupsen und vom Boden lösen. Im Laufe der Zeit steigen die Knödel nach oben, diese dann auch immer mal wieder umdrehen, so dass sie gleichmäßig garen. Während des Kochens keinen Deckel auf den Topf setzten. Das Wasser sollte permanent leicht köcheln.
Die Knödel ca. 20 Minuten köcheln lassen und dann mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen und auf einem Teller mit Krepppapier kurz abtropfen lassen.

Dann die nächste Portion der Marillenknödel köcheln lassen, bis alle fertig gekocht sind.

Während die Knödel im Salzwasser gar ziehen Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen lassen und die Semmelbrösel in die Pfanne geben, den Zucker ebenfalls hinzugeben und die Brösel langsam bräunen.
Die Brösel sollten für ihren guten Geschmack gut wirklich geröstet sein, aber hier bitte Vorsicht, gerne brennen diese auch schnell an. Also immer ein Auge auf die Pfanne haben und immer wieder umrühren.

Die fertigen Brösel nun auf einen Teller geben die abgetropften Knödel in den Bröseln wälzen, so dass alle Knödel komplett mit den Bröseln ummantelt sind.

 Jetzt die Knödel auf Teller verteilen und wer möchte noch mit Puderzucker bestäuben.

suesse Knoedel mit Marille

Anmerkungen zum Marillenknödel Rezept

Zu den Marillenknödeln passt ganz wunderbar eine Kugel Vanilleeis, Vanillesauce, oder wer möchte gerne auch geschmolzene braune Butter.
Wer noch zusätzlichen Geschmack in seine Butterbrösel bringen möchte, der kann hier noch ein wenig Zimt oder gemahlene Haselnüsse hinzufügen – beim Anrösten der Brösel. So bekommt Ihr nochmal einen kleinen Extrapep für Eure Marillenknödel.
Wenn Ihr Marillenknödel auch außerhalb der „Saison“ genießen möchtet, dann könnt Ihr auch entsteine, eingefrorene Marillen verwenden. Hierfür aber die Marillen vor dem Einwickeln im Teig leicht antauen lassen.

Die passenden Mogntartzerl-Empfehlungen 

Küchentipps für gelingsichere Marillenknödel

Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob der Teig hält und dick genug ist, dann kocht zuerst einen Probeknödel. So merkt Ihr sofort, ob der Teig die richtige Konsistenz hat. Ebenfalls solltet Ihr nicht zu lange warten, bis Ihr Eure Knödel in den Brösel wälzt, diese halten nämlich besser, wenn die Knödel noch warm und schön fluffig sind.
Falls Ihr nicht alle Knödel schafft, ist das kein Problem. Ihr könnt die gekochten Marillenknödel (bevor Ihr sie in den Bröseln wälzt) auch einfrieren. Hierzu die Knödel gut abkühlen lassen und die Knödel am besten auf einem Tablet ins Gefrierfach geben, so können Sie frieren und kleben später nicht zusammen. Sobald die Knödel gefroren sind, könnt Ihr die Knödel auch alle in einen Gefrierbeutel geben, dadurch das sie schon vorgefroren sind, kleben sie in der gemeinsamen Tüte nicht mehr zusammen.
Ansonsten kann man die fertigen Knödel mit Brösel auch am nächsten Tag entweder in der Mikrowelle kurz aufwärmen oder Ihr schneidet diese leicht auf und röstet sie in einer Pfanne mit Butter an. Ein Marillenknödel-Schmarrn sozusagen.

Welche Getränke passen zu Marillenknödeln?

Na, wenn die Knödel schon aus Österreich kommen, dann kann man doch mal einen schönen österreichischen Süßwein dazu trinken. Warum nicht mal eine Trockenbeerenauslese oder eine Beerenauslese? Wem süß mit süß zu viel ist, der kann auch gerne mal in die prickelnde Richtung gehen, also warum nicht mal ein Gläschen Frizzante oder Sekt zu den Marillenknödeln?
Na und wer es lieber klassisch mag, der macht bei Kaffee und Tee mit Sicherheit nichts falsch. Warum also nicht mal in der österreichischen Kaffeehauskultur schwelgen und einen Verlängerten dazu genießen?

Passende Rezepte für die süße Alpenküche:

Süße Knödel sind nur ein kleiner Teil der alpenländischen Dessertvielfalt. Wenn Ihr Lust habt, noch weitere Klassiker aus Österreich, Bayern oder Südtirol zu entdecken, werdet Ihr hier fündig. Warum nicht mal einen Johannisbeer-Guglhupf backen, so wie es Oma schon gemacht hat – eine tolle Idee für die nächste Kuchentafel. Oder darf es was aus Italien sein? Ein Ciambellone – ein Zitronenkuchen mit Ricotta und Olivenöl, ein schöner fruchtiger und saftiger Kuchen. Lieber kein Kuchen? Dann probiert doch mal ein leckeres Zwetschgenmus – ein toller Begleiter für viele Desserts. Oder sucht Ihr noch ein Frühlingsdessert? Dann müsst Ihr mal Hollerkücherl ausprobieren – Holunderblüten im Brandteig ausgebacken – ein wahrer traditioneller Genuss.

Häufige Fragen zu Marillenknödeln

Entweder Knödel gut abkühlen lassen und die Knödel am besten auf einem Tablet ins Gefrierfach geben, so können Sie frieren und kleben nicht zusammen. Sobald die Knödel gefroren sind, könnt Ihr die Knödel auch alle in einen Gefrierbeutel geben, dadurch das sie schon gefroren sind, kleben sie in der gemeinsamen Tüte nicht mehr zusammen.
Ihr könnt die Knödel aber auch ungekocht einfrieren. Die Vorgehensweise ist dieselbe wie bei den bereits gekochten Knödeln

In siedendes (nicht kochendes!) Wasser legen und etwas länger garziehen lassen als bei frischen Knödeln insofern Ihr die Knödel roh eingefroren habt.
Solltet Ihr bereits gekochte Knödel haben, diese am besten in einem Dampfgarer wieder aufwärmen. Die Konsistenz wird etwas weicher sein als bei den frisch gemachten Marillenknödeln.

Ja, man kann die Marillen zum Beispiel durch Zwetschgen oder durch Erdbeeren ersetzten. Wer kein Obst mag, kann auch Nougatwürfel in den Knödel geben, dieses läuft dann beim Anschneiden sehr schön aus dem Knödel.

Nadine
Nadine
„Widme Dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen“ Dalai Lama
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