Wenn ich an Indien denke, denke ich zuerst an Holi – das indische Frühlingsfest. Das Fest ist eines der ältesten Indiens, bei dem alle gemeinsam feiern – Grenzen durch Kasten, Geschlechter und Alter scheinen komplett aufgehoben. Bei dem Fest besprengt man sich gegenseitig mit buntem Wasser und Pulver. Diese Bilder vermitteln einem das Gefühl purer Lebensfreude.
Ich denke aber auch an Rajasthan, mit seinen Palästen und Verzierungen aus 1.000 und einer Nacht. Und ich denke natürlich an Bollywood, den Filmen mit viel Musik und Tanz, Freude und Leid, Liebe und Ausgelassenheit.
Trotz all der Farben und gefühlten Leichtigkeit darf man natürlich nicht vergessen, dass dort, bei allen Farben und der Freude, auch Leid uns Armut herrschen. Das Land ist unglaublich groß (knapp 3,2 Mio. km2) mit einer Bevölkerung von ca. 1,5 Mrd. Menschen.
Es erstreckt sich im Norden von Nepal bis an die Südspitze Indiens. Man kann sich vorstellen, dass die unterschiedlichen Regionen, aber auch die Kasten, Einfluss auf die indische Küche haben und sie somit so vielfältig macht.
Hier ein paar Begriffe aus der indischen Küche:
- Biryani – Reisgericht mit Gewürzen und Fleisch
- Curry – wie zum Beispiel Butter Chicken oder Chicken Curry (unseren Artikel zu Curry als Gewürz findet Ihr ebenfalls auf dem Blog)
- Dal – eine Art Brei aus Hülsenfrüchten und Gewürzen
- Naan – fladenförmige Brotart – gibt es z.B. als Butter Naan oder Knoblauch Naan
- Pakora – frittiertes Gemüse in einem Teigmantel (Kichererbsen)
- Paneer – weißer Frischkäse aus Kuhmilch
- Samosa – gefüllte Teigtaschen
- Tandoori – indische Kochmethode, bei dem Fleisch (oder auch Naan) in einem Lehmofen über offenem Feuer gegart wird
Als vor einigen Monaten nun ein Inder ums Eck aufmachte, war es also höchste Zeit, das Rasmalai auszuprobieren.
Ras Malai (Rasmalai) ist ein Dessert aus Indien, das aus Käse, Milch und Mandeln besteht.
Das Restaurant liegt in Gehweite der U-Bahnhaltestelle Großhadern, gleich neben dem Haderner Augustiner im Empress Hotel.
Von außen wirkt das Rasmalai relativ unscheinbar. Früher war hier ein sehr mittelmäßiges Running Sushi Restaurant untergebracht, daher haben wir den Pächterwechsel erst mal nicht registriert.
Geht man jedoch hinein, sieht man sofort, hier wurde Einiges gemacht. Es begrüßt einen ein altes Tuk Tuk, das schön beleuchtet ist. Der Raum ist eine Mischung aus Industriedesign und indischen Farben. An der Wand links findet sich ein farbenfrohes Graffitti wieder, das den Namen des Restaurants wiedergibt und die sonst etwas gedämpfte Stimmung im Restaurant aufbricht. Ein schöner Kontrast.
Direkt rechts steht der Empfangstisch (und dahinter eine kleine Bar) und man wird freundlich begrüßt. Da wir nach der „Rushhour“ kamen (es war dennoch viel los), haben wir sogar einen Vierertisch zu zweit bekommen.
Nachdem wir platzgenommen haben, war der Service sofort zur Stelle und wir bekamen die Karten in die Hand gedrückt. Überhaupt war der Service sehr schnell, manchmal wirkte er sogar etwas gehetzt.
Die Speisekarten sind ansprechend gestaltet. Es gibt nicht zu viele Speisen, das Angebot reicht aber völlig aus. Es gibt die typischen Vorspeisen, wie zum Beispiel Papadam und Pakora, Suppen, Beilagen und Salate, verschiedene Naans, vegane und vegetarische Hauptgerichte, Chicken, Lamm, Fisch und Enten Curries, Biryanis, Tandoori Gerichte, Streetfood (finde ich eine tolle Kategorie), Street Style Pasta und Nachspeisen – und natürlich einen meiner Lieblinge, den Mango Lassi!
Ergänzt wird diese Karte noch durch eine Aperitiv- und Cocktailkarte, die am Tisch liegen. Es befinden sich ca. zehn Cocktails darauf, von den Basics bis zum Exoten. Mehr braucht man eigentlich nicht.
Die Preise liegen im für München moderaten Segment. Das Butter Chicken ist mit ca. EUR 13,50 im Durchschnitt und auch die Getränke sind nicht übermäßig teuer.
Wir haben im Rasmalai probiert:
Papadam und Mixed Starter Plate
Das Papadam war sehr lecker und wird traditionsgemäß mit drei Saucen serviert: Minz-Chili, Mango und Tamarinde. Die Saucen werden in schönen, drehbaren Schälchen serviert. Sehr ansprechend!
Auf der Mixed Starter Plate ist ebenfalls ein gerolltes Papadam enthalten, das finde ich aber so schwierig zu essen. Die Platte ist auf zwei Personen ausgelegt und mit EUR 11,90 ok. Allerdings befinden sich von den meisten Happen immer drei Stück auf der Platte, zwei oder vier hätte ich hier besser gefunden. Es waren enthalten, Samosas, Orion Rings, Mixed Vegetable Pakoras und Chicken Pakoras.
Insgesamt waren die Vorspeisen seht gut und ich würde sie so wieder nehmen.
Butter Chicken
Ich liiiiebe Butter Chicken und ich muss sagen, ich habe selten so ein gutes gegessen. Die Sauce war sehr sämig und eben nicht nur süßlich, sondern hatte auch eine würzige, aber nicht zu scharfe Note.
Chicken Tikka Masala
Auch das Chicken Tikka Masala war handwerklich richtig gut gemacht. Etwas knackiges Gemüse, die Sauce sehr würzig, aber eben auf den europäischen Gaumen abgeschmeckt. Ich glaube, wer es schärfer mag, dem kann geholfen werden.
Zu zweit haben wir einen Topf mit ausreichend Reis erhalten.
Wir hätten gerne noch die Nachspeise Ras Malai getestet und noch einen Cocktail getrunken, aber wir waren so pappsatt, da wär nichts mehr reingegangen.
Nichts mehr? Na gut, der Mangolikör, den es zum Abschluss gibt, der hatte schon noch Platz 😊.
Auch schön: Wer lieber zu Hause genießt, kann auch Speisen abholen (leider kein Lieferdienst). Die Abholkarte bekommt man im Restaurant
Fazit: Das wir durch Zufall diesen Inder entdeckt haben, ist für uns ein wahrer Segen, denn wir essen sehr gerne indisch. Die Speisen sind authentisch zubereitet, das Ambiente stimmt, der Service ist freundlich und die Preise moderat – was will man mehr?
Adresse: Rasmalai, Würmtalstraße 99, 81375 München
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Mehr Informationen"Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend."