Cover: Meine eigene Bratwurst

Kochbuchtest: „Meine eigene Bratwurst“ von Peggy Triegel

Inhaltsverzeichnis

Endlich Grillzeit!!! Also ist jetzt die beste Gelegenheit, alles für die Grillsaison vorzubereiten. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ich jemals meine eigenen Würste wursten würde. Die Idee dazu entstand, als wir zum  Einzug in die neue Wohnung von unserer Familie eine KitchenAid mit einigem Zubehör geschenkt bekommen haben. Darunter befand sich auch ein Fleischwolf mit einem Wurstfüllhorn. Und schon war er da, der Gedanke, für die Grillsaison eigene Bratwürste zu machen. Sofort dachte ich an Mischungen mit getrockneten Tomaten, Knoblauch, Ingwer, Paprika, Feta, Rosmarin…

Käsegriller

Eine Idee überholte die nächste und ich begann im Internet zu recherchieren, wie man eine Bratwurst macht. Nach etlichen Videos zu Inhaltsstoffen, Befüllung und weiteren – mal guten und mal überflüssigen Tipps – war klar, dass ich ein Kochbuch benötige, das sich darauf spezialisiert hat. Denn man muss so vieles berücksichtigen: 

Welchen Darm benötige zum Befüllen? Wie muss ich den Darm vorbereiten? Woher bekomme ich den überhaupt? Welches Fleisch benötige ich und vor allem wie viel Darm für Menge X an Fleisch? Was muss ich bei der Verarbeitung berücksichtigen? Welche Gewürze eignen sich und wie viel Gramm benötige ich?  Wie kann ich die Würste aufbewahren und wie lange halten sie sich? Ihr seht schon: Fragen über Fragen. Und wer sich jetzt durch etliche Videos, Texte und Bilder im Internet wühlen möchte – viel Spaß…

Denkt dann nur mal an den Duft von frischen Würstchen auf dem Grill – lecker! Natürlich könnte ich jetzt eine Abhandlung darüber schreiben, welche Grillart die Beste für die Wurst ist, aber 1. würde das hier zu weit führen (dafür gibt es ganze eigenständige Blogs) und 2. ist das ohnehin reine Geschmackssache und auch abhängig davon, was im eigenen Wohnraum erlaubt ist. Eine der beliebtesten Grillarten, ist das Grillen mit Holzkohle, Briketts oder schlichtweg Holz – offenes Feuer löst einen menschlichen Urinstinkt aus. 

Zudem gibt es ein schönes Raucharoma auf das Fleisch ab. Eine schnellere und kontrollierbarere Variante ist der Gasgrill. Er ist arbeitnehmerfreundlicher, da man schnell auf Temperatur kommt und das Feuer auch schnell wieder löschen kann. 

Wer also erst um 18 oder 19 Uhr nach Hause kommt, muss nicht erst eine Glut auf Temperatur bringen, um dann Mitternachts zu grillen… Leider fehlt bei dieser Zubereitungsart die Rauchnote, aber auch hier kann man Abhilfe mit Aromen schaffen, zum Beispiel mit Rauchsalz in der Wurst. Und zuletzt gibt es noch den Elektrogrill – der oftmals einen schlechteren Ruf hat als ihm zusteht. Denn zwischenzeitlich gibt es durchaus Modelle, die sehr hohe Temperaturen erreichen, die ja für diese Zubereitungsart wichtig sind. Auch hier kann man mit Raucharomen oder Rauchsalz arbeiten.

Wie Ihr schon seht, solltet Ihr  Lust haben, mit Fleisch zu arbeiten und Euch nicht davor scheuen oder gar ekeln, mit Fleisch und Darm zu arbeiten. Nach der „Domestizierung“ des Menschen ist das nämlich für viele sehr befremdlich. Der Darm ist glitschig und hat eine eigenartige Konsistenz und man arbeitet auch mit sehr fettem Fleisch – sonst wird’s zu trocken. 

Der Vorteil, selber zu wursten ist, dass man genau weiß, was in der Wurst ist. Außerdem würde ich empfehlen mit sehr guter Fleischqualität zu arbeiten – es bieten sich an, das Fleisch und den Darm beim Metzger Eures Vertrauens zu bestellen. Der weiß dann auch, wie viel Darm Ihr für die Fleischmenge benötigt.

Nach längerer Recherche bin ich auf das Buch „Meine eigene Bratwurst“ von Peggy Triegel (Fleischermeisterin) erschienen im Peggy Triegel Verlag gestoßen. Es hatte bei Amazon ganz gute Bewertungen und war mit knapp EUR 10 eine überschaubare Investition. Also, ab in den Einkaufswagen und auf die Lieferung freuen.

Als das Buch ankam, war ich erst etwas ernüchtert. Es ist so ein Zwischending zwischen Buch und Heft. Auf dem Cover sieht man eindeutig, worum es in dem Buch geht – der Fokus liegt auf Inhalten, nicht auf Ästhetik (bei Bildern und Textgestaltung). Schnell stellte ich aber fest, dass es mir deutlich lieber ist, mit guten Inhalten zu arbeiten als mit ansprechenden Fotos. Das Buch hat 93 Seiten, auf denen Ihr alles rund um die Bratwurst erfahrt. Mit 72 Rezepten steht auch eine breite Auswahl an Würsten bereit – hier ist für jeden etwas dabei.

Das Tolle an dem Buch: hier erfahrt Ihr wirklich alles, was Ihr zum Wursten wissen müsst. Kein lästiges Googlen, Anschauen etlicher Videos. Das Buch startet erst mal mit Wissenswertem rund um die Bratwurst und mit Tipps & Tricks. Ihr erfahrt einiges über die Herstellung von Bratwürsten, sowie Infos zu unterschiedlichen Zubereitungs- und Bratvarianten. Es gibt Input zu Gerätschaften, die benötigt werden, sowie einen Ausflug in das Reich der Gewürze und natürlich auch ein Kapitel über das Thema Darm – denn damit werden die wenigsten vorher Berührungspunkte gehabt haben. Und natürlich Rezepte, Rezepte, Rezepte.

Man sollte sich die ersten ca. 10 Seiten durchlesen, denn darin erfährt man die Basics des Wurstens. Das ist schnell passiert. Die Kochanleitungen sind sehr kurz und zweckmäßig gehalten und mal ehrlich: sooo kompliziert ist ein Wurstrezept nicht, denn oftmals folgt sie einem ähnlichen Schema: Fleisch zerkleinern, mit Gewürzen mischen, durch den Fleischwolf jagen, mit gröberen Substanzen (z.B. Käse oder Gemüse) vermengen und letztlich die Masse in den Darm füllen. Die Rezepte bestehen also aus einer Auflistung an benötigtem Fleisch, einer Aufzählung der benötigten Gewürze und einer Anleitung für die Herstellung. Dabei nimmt ein Rezept selten mehr als eine halbe Seite ein.

Paprikagrillwurst Schnecke

Es befindet sich nicht zu jedem Rezept ein Bild, das ist aber auch ok, denn von außen würde man die Unterschiede einiger Rezepte ohnehin in der Pelle nicht entdecken. Insgesamt hat das Buch 105 Farbfotos.

Am Ende des Buches findet man noch einige Rezepte zu Beilagen und Saucen (z.B. BBQ Sauce), die zu Bratwürsten gut passen. Dabei handelt es sich um bodenständig-normale Rezepte (z.B. Kartoffel- und Nudelsalate, Knoblauchsauce, etc.).

Fazit: Dieses Buch ist ein absolutes Muss für jeden, der seine eigene Bratwurst kreieren möchte. Es beinhaltet alle Informationen, die man zum Wursten braucht und mit diesem Wissen, muss man sich auch nicht unbedingt immer an die Rezepte halten und kann anfangen, zu experimentieren. Voraussetzung zum Wursten ist jedoch mindestens ein Fleischwolf und ein Wurstfüllhorn. Die Rezepte sind einfach gestaltet und das Ergebnis schmeckt himmlisch! 

Nur das Befüllen eines Darmes muss man erst mal lernen, aber Übung macht den Meister und man hat den Dreh schnell raus. Ich mache meistens zwei bis drei Rezepte (ca. 75 Bratwürste) und friere sie dann für die Grillsaison ein. Wenn sie frisch sind, kann man sie auch mal auf eine Grillparty mitbringen – das wird sicher der Renner!

Ich habe aus Buch „Meine eigene Bratwurst“ folgende Rezepte ausprobiert

Andy Kanarenkreuzfahrt
Andy

„Ein Essen ist nur so gut, wie die schlechteste Zutat.“

Spruch einer Freundin meiner Eltern und passionierte Köchin 
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