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Ob Melange, Einspänner, Verlängerter & Co. – wer noch keine Berührung mit der Wiener Kaffeehauskultur hatte, wird sich wohl schwer tun, den passenden Kaffee zu seiner Sachertorte zu finden. Hier erzählen wir ein bissl was zur Wiener Kaffeehauskultur und erklären die einzelnen Kaffeearten.
Viele wissen gar nicht, dass die Wiener Kaffeehauskultur 2011 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In kaum einer anderen Stadt gibt es so viele Kaffeearten und so wunderschöne, alte Kaffeehäuser. Wo in Bayern die Wirtshäuser oft genutzt wurden, um sich zu treffen und auszutauschen, sind es in Wien die Kaffeehäuser, in denen sich Schriftsteller austauschten und man sich traf.
Aber nicht nur der Kaffee, sondern auch die meist im Jugendstil gehaltenen Kaffeehäuser strahlen jede Menge Geschichte aus. Dazu noch etwas Mozart im Hintergrund – traumhaft!
Welche Kaffeearten gibt es?
Einspänner
Hört sich irgendwie nach Pferd und Kutsche an, was nicht ganz falsch ist, denn diese Spezialität hat ihren Namen tatsächlich von einem Pferdefuhrwerk, denn diese Spezialität wird in einer Tasse mit Henkel serviert, die von Kutschern gut in einer Hand gehalten werden konnte. Er besteht aus Mokka mit Obershaube (Schlagsahne) und wird mit Puderzucker gereicht. Durch die Haube hält sich der Kaffee auch etwas länger warm, da diese eine isolierende Wirkung hat.
Fiaker
Auch diese Art hat tatsächlich mit den Kutschen Wiens etwas zu tun. Da dieser Kaffee mit Schuss verfeinert wird, hielt er die Kutscher länger warm. Der Kaffee besteht aus einem großen Mokka, Zucker, Kirschwasser oder Rum und Schlagobers. Oft wird er mit einer Kirsche auf der Sahnehaube serviert.
Franziskaner
Auch dieser Name deutet schon an, warum der Kaffee so heißt. Die leicht verlängerte Melange erinnert von der Farbe her an die Mönchskutte der Franziskaner. Der Kaffee wird zu gleichen Teilen mit Milch und Obers vermischt und wird in einer Schale serviert.
Großer Brauner
Der große Brauner ist ein doppelter Mokka, der mit Schlagobers zubereitet wird. Serviert wird auch er in einer Schale.
Großer Schwarzer
Der große Schwarze ist dem doppelten Espresso ähnlich. Mittlerweile wird er auch in Espressomaschinen gemacht. Früher verwendete man oft eine Seihkanne.
Kapuziner
Auch der Kapuziner hat seinen Namen von der Farbe der Mönchskutte. Es ist ein kleiner Mokka, der mit ein wenig Schlagobers verfeinert wird.
Kleiner Brauner – Verlängerter
Der kleine Braune ist ein Mokka, der mit Schlagsahne verfeinert und in einer Schale serviert wird. Gestreckt mit etwas Wasser, kennt man ihn auch als Verlängerten.
Kleiner Schwarzer bzw. Mokka
Der kleine Schwarze bietet bei den meisten Kaffeevarianten die Basis. Er erinnert an einen Espresso und wird heutzutage genauso hergestellt.
Kosakenkaffee
Wer auf der Suche nach einem Kaffee mit Wumms ist, sollte diesen Mokka bestellen. Er wird, wie der Einspänner, in einem Glas mit Henkel serviert und beinhaltet neben Kaffee und flüssigem Zucker auch Rotwein und Wodka.
Verkehrter Kaffee
Hier läuft etwas verkehrt, nämlich das Verhältnis von Milch zu Kaffee. Dieser Kaffee ist der Wiener Latte Macchiato.
Wiener Eiskaffee
Man könnte es die Wiener Antwort auf den italienischen Affogato nennen. Zwei Kugeln Vanilleeis treffen auf etwas kalte Milch und Zucker und werden mit zwei starken Mokkas übergossen. Genau richtig für warme Sommertage.
Wiener Melange
Ich finde, diese Kaffeehausspezialität klingt schon so richtig romantisch. Die Melange ähnelt dem Cappuccino nur mit etwas milderem Kaffee und weniger Milchschaum. Sie wird mit etwas Kakaopulver obendrauf serviert.
Zarenkaffee
Wer es mal etwas exotischer mag, bestellt diesen starken Espresso, dem eine Haube aus verquirlten Eigelb und Zucker aufgesetzt wird.
Beispiele für Wiener Kaffeehäuser
Zum Kaffee braucht man auf jeden Fall einen Kuchen und zu Wiener Kaffee natürlich eine Sachertorte. Aber auch die Rezepte für Buttermilch-Zitronen-Torte, Himbeertorte oder Käsekuchen findet Ihr auf unserem Blog.