Hollerkuecherl im Weinteig Titel

Hollerkücherl nach Omas Rezept

Diese wunderbaren weißen Blüten vom Holunder sieht man von Mai bis Juni fast überall blühen, und gerade in diesem Jahr mit dem warmen Wetter blühten Sie besonders intensiv.
Aber was kann man denn alles aus diesen wunderbaren Blüten machen?

Na klar als erstes Sirup, den man dann zum Beispiel in leckeres Eis verwandeln kann. 
Aber natürlich kann man aus Ihnen ein leckeres Gelee kochen. Aber es gibt noch etwas, was mich ganz wunderbar an meine Kindheit erinnert.
Hollerkücherl!!!
Nun, dieses Gericht hat eine ganz besondere Bedeutung für mich und meine Familie. Es handelt sich um ein altes Familienrezept, das ich von meiner Großtante habe und diese von ihrer Mutter. Gerne erinnere ich mich, an die Sommer meiner Kindheit, als meine Großtante diese köstlichen Küchlein zubereitete. Der Geschmack war einfach unvergleichlich.
Ich finde es immer noch erstaunlich, wie einfache Zutaten wie Holunderblüten, Ei, Mehl, Zucker und ein klein wenig Wein zu so einer Leckerei kombiniert werden können. Die luftigen und knusprigen Küchlein sind ein wahrer Genuss für den Gaumen.
Also, auf in die Welt der Holunderblüten und direkt ab zu den Hollerkücherln!   

Inhaltsverzeichnis

Holunder ein Strauch mit Geschichte!

Schon in der frühen Geschichte galt Holunder als heiliger Baum, dessen Holz nicht verbrannt werden durfte. Es gab früher keinen Bauernhof ohne Holunder. Die Germanen haben den Holunder der Hausgöttin Freya (Holla) geweiht, diese war die Beschützerin der Tier- und Pflanzenwelt. Damals schon wurde Holunder als Schutzbaum angesehen und wurde mit seinen Blättern, Blüten, Früchten und Rinde als Hausapotheke sowie als Obstbaum genutzt. Um den Holunder ranken sich viele Mythen. Die Kelten erhofften sich vom Holunder Schutz vor Tod und Krankheit, Blitz, Feuer, Schlangen und Mücken.
Generell war es im Mittelalter verboten, einen Holunderstrauch zu fällen, da man annahm, dass in diesem die guten Hausgeister wohnten.
Auch im Christentum wurden Geschichten zum Holunderstrauch überliefert: Judas soll sich an einem Holunder erhängt haben, das Kreuz Jesu soll auch einer Sage nach aus dem Holz des Holundergefertigt sein und Maria auf ihrer Flucht nach Ägypten soll sich unter Holunder ausgeruht haben.
Heute noch ist der Holunder eine typische Friedhofspflanze, zu mindestens hier bei uns, denn schon die Germanen gaben Holunderholz mit in das Feuer, mit dem sie ihre Toten verbrannten. Holunderzweige im Grab sollen vor bösen Geistern schützen.
Also wie Ihr seht, Holunder bringt einiges an Geschichte und Geschmack mit sich.

Frittiertopf mit Einsatz

Woran erkennt man Holunderblüten?

Ein klein wenig solltet Ihr Vorsicht walten lassen, wenn Ihr selbst Holunderblüten sammelt, Ihr könntet ihn mit Attich (Zwergholunder) verwechseln, dieser ist leider giftig.
Holunder erkennt man meistens an seinen 3-5 Meter hohen Zweigen, elliptischen Blättern, rahmweißen Blüten und später dann an seinen violett-schwarzen Beeren, die herabhängend wachsen. Der Zwergholunder hat meistens eine Höhe bis zu 1,50 m, hat eher einen unangenehmen Geruch und die Pollen“beutel“ sind rötlich. Er hat längliche Fiederblättchen und aufwärts gerichtete Beeren, die zumeist kleinere Dellen aufweisen.

Ich denke, Ihr solltet richtigen vom falschen Holunder unterscheiden können, zur Not gibt es ja auch die ein oder andere App (wie z.B Picture This), die Euch beim Erkennen der Pflanzen helfen kann.

Nun aber ran an die Kochschürzen und ab zu den Hollerkücherln meiner Kindheit!

Das Rezept ist für 4 Personen

Hollerkuecherl Zutaten

Zutaten für die Hollerkücherl

Mogntratzerl – Zeitangaben

Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Teigruhe: 30 Minuten
Kochzeit: 3 – 5 Minuten

Mogntratzerl-Einkaufsliste für die ausgebackenen Holunderblüten

  • 12 große Holunderblüten
  • 250 g Mehl
  • 210 ml Weißwein (gerne lieblich) oder Bier
  • 1 Prise Salz
  • 4 Eier
  • 2 EL Pflanzenöl (neutral im Geschmack)
  • 40 ml Milch
  • 20 g Zucker
  • Öl zum Frittieren
  • Puderzucker

Zubereitung der sommerlichen Hollerkücherl

Holunderblüten ernten (mit etwas Stil) und auf ein Küchenpapier geben und 15 Minuten warten, ob noch kleine Tierchen flüchten. Blüten bitte nicht waschen, sonst gehen die Pollen verloren, die ihren lieblichen Geschmack abgeben.

In der Zwischenzeit die Eier trennen.

Eigelb, Mehl, Weißwein, Milch, Salz, Pflanzenöl und Zuckern in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen zu einem Teig vermengen.
In einer zweiten Schüssel das Eiweiß steif schlagen.

Nun das Eiweiß in den restlichen Teig geben und vorsichtig unterheben.

Den Teig nun abgedeckt für 30 Minuten ruhen lassen.

Währenddessen könnt Ihr das Öl zum Frittieren in einer hohen Pfanne oder Topf geben und das Öl auf ca. 160 – 170 °C erhitzen. Wenn Ihr den Stil eines Holzkochlöffels hineinhaltet, sollten sich am Stil kleine Bläschen bilden.

Nach der Teigruhe schauen, ob der Teig die richtige Konsistenz für die Hollerkücherl hat. Er sollte so wie ein Pfannkuchenteig sein, wenn er zu dick ist, nochmal etwas Wein/Bier zugeben und vorsichtig vermengen.  

Jetzt die Holunderblüten am Stil nehmen und in den Teig tauchen. Der Teig sollte die Blüten komplett umschließen.
Die Blüten hinausgeben und mit den Teigblüten nach unten in die Pfanne mit Öl geben. Die Kücherl vorsichtig bewegen und gerne mit einem Löffel etwas heißes Öl immer wieder über die Oberseite der Hollerkücherl geben.

Sie sollten schön goldbraun werden.

Die Kücherl dann aus der Pfanne nehmen und auf einen Teller mit Küchenkrepp geben, damit das Öl etwas abtropfen kann.

Die Hollerkücherl nun mit Puderzucker bestreuen und noch warm servieren. 

Hollerkuecherl

Anmerkungen von mir zu den Hollerkücherl

Hollerkücherl schmecken frisch einfach am besten, ich würde sie in der Tat nicht noch einmal aufwärmen.
Dazu schmeckt natürlich auch sehr gut eine Kugel Vanilleeis, wer das mag.
Der Wein-/Bierteig passt auch super für Apfelkücherl. Hierfür einfach einen säuerlichen Apfel schälen, in Rinde schneiden und das Kerngehäuse herausstechen.
Danach wie für die Hollerkücherl verfahren.

Die passenden Mogntartzerl-Empfehlungen 

Mogntratzerl Getränkeempfehlung

Gerne könnt Ihr zum Beispiel eine Frucht Buttermilch dazu trinken. Im Übrigen findet Ihr hier noch weitere Informationen, warum die Buttermilch so gesund ist. Natürlich könnt Ihr auch den Wein, den Ihr für den Teig verwendet habt, dazu genießen.

Weitere Rezeptvorschläge

Noch mehr Holunderrezepte für Euch? Dann versucht doch mal ein Erdbeersorbet mit Holunderblütensirup oder einen Zwetschgen-Holunder-Datschi. Ihr sucht noch nach ein paar Sommer-Outdoor Rezepten? Habt Ihr schon mal Stockbrot selbst gemacht und am Lagerfeuer gegrillt? Ein tolles Erlebnis, für Groß und Klein! Oder darf es etwas internationaler sein? Dann macht doch mal Jambalaya auf dem Grill selber. Keine Lust, selbst zu kochen, sondern sich lieber mal richtig verwöhnen zu lassen? Dann kann ich Euch das Johannas in München-Großhadern nur empfehlen. 

Das Mogntratzerl – Extrawissen

Holunderblüten werden am besten im späten Frühling oder frühen Sommer geerntet, wenn sie voll erblüht sind. Achte darauf, dass die Blütenstände intensiv duften und keine Anzeichen von Verblühen oder Bräunung zeigen. Wähle einen Standort frei von Umweltverschmutzung und schneide die Blütenstände vorsichtig mit einer Schere ab, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Reinige die Blüten nach der Ernte, trockne sie an einem gut belüfteten Ort und schütze sie vor direktem Sonnenlicht.

Um eine perfekte Frittüre zu erreichen, ist die Öltemperatur entscheidend. Verwende ein hitzebeständiges Öl wie Pflanzenöl oder Erdnussöl, das einen hohen Rauchpunkt hat. Die ideale Frittiertemperatur liegt in der Regel zwischen 175 °C und 190 °C. Du kannst die Temperatur mit einem Küchenthermometer überprüfen oder einen Holzkochlöffel ins Öl halten und beobachten, ob sich um den Löffel herum Bläschen bilden. Das ist ein Indikator dafür, dass das Öl heiß genug ist. Eine weitere Möglichkeit ist, ein kleines Stück Brot ins Öl zu geben - wenn es knusprig und goldbraun wird, ist das Öl bereit. Bevor du mit dem Frittieren beginnst, trockne die Lebensmittel gründlich ab, um Spritzen und Ölspritzer zu vermeiden. Tauche die Lebensmittel in eine Mischung aus Mehl und Gewürzen oder in einen Teig, um eine knusprige Beschichtung zu erzeugen. Frittiere die Lebensmittel in kleinen Chargen, damit sie gleichmäßig garen und nicht aneinanderkleben. Lasse überschüssiges Öl auf einem Küchenpapier abtropfen und würze die fertigen frittierten Lebensmittel sofort mit Salz oder Gewürzen. Achte darauf, dass du das Öl nach mehreren Verwendungen wechselst, um ein qualitativ hochwertiges Frittieren zu gewährleisten.

Holunderblüten essbar sind. Sie werden oft für kulinarische Zwecke verwendet. Die Blüten eignen sich hervorragend zur Herstellung von Holunderblütensirup, der als Erfrischungsgetränk oder in Cocktails genossen werden kann. Man kann sie auch für die Herstellung von Holunderblütentee, Gelee oder als aromatische Zutat in Desserts wie Holunderblütenpancakes oder -kuchen verwenden. Holunderblüten haben einen süßen, blumigen Geschmack und verleihen den Gerichten ein einzigartiges Aroma. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Blüten richtig identifiziert werden, um essbare Sorten wie den schwarzen Holunder (Sambucus nigra) von giftigen Arten zu unterscheiden.

Nadine
Nadine
„Widme Dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen“ Dalai Lama
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